Studium und Campus an der University of Auckland

Kia Ora!

Willkommen zu meinem nächsten Blog-Beitrag zum Thema Studium an der University of Auckland. Die University of Auckland ist die größte Universität Neuseelands mit über 40.000 Student*innen und 6 Campus. Der Campus, auf dem meine Univeranstaltungen stattfinden, ist der City-Campus. Neben diesem gibt es noch den Grafton, Newmarket, Tamaki, Epsom und Tai Tokerau Campus. Diese sind überall in Auckland und teilweise außerhalb, zu finden. Anfangs kann es erstmal verwirrend erscheinen, sich auf dem Campusgelände zurechtzufinden und die richtigen Hörsäle zu finden. Jedoch stehen in der ersten Woche auf dem Campusgelände Helfer*innen zur Verfügung, die bei Bedarf gefragt werden können. Um den Stundenplan abzurufen und um genau zu sehen, in welchen Räumen meine Veranstaltungen stattfinden, hat mir die „UoA Kahu“ -App geholfen.

Karte des Hauptcampus der University of Auckland	Sir Owen G Glenn Building (Business School)

Die zwei wichtigsten Portale der Universität sind „Student Services Online“ und „Canvas“. SSO ist vergleichbar mit „HIS“ an meiner Heimatuniversität. Hier wird alles Organisatorische rund ums Studium geregelt, wie beispielsweise die Überweisung der Studiengebühren, Kurswahl, Prüfungstermine einsehen und so weiter. Canvas ist vergleichbar mit „Moodle“ an meiner Heimatuni. Hier findest du alle Materialien zu deinen Kursen, sowie die Aufzeichnungen der Kurse. Die Vorlesungen finden alle in Person statt, jedoch werden sie aufgezeichnet und können sich über Canvas später angeschaut werden.

Die normale Anzahl an Kursen, die pro Semester belegt werden, sind 4 Kurse, im Gesamtwert von 60 Punkten. Zu erwarten ist bei einem 15-Punkte Kurs ein gesamter Zeitaufwand von 10 Stunden pro Woche (inklusive Vorlesungen, Tutorien, Vor- und Nachbereitung). Ich habe mich für 3 Kurse entschieden, welches im Nachhinein betrachtet genau die richtige Wahl war. Dadurch blieb mir neben dem Studium noch genug Zeit für Aktivitäten, wie abends noch mit anderen Student*innen im Wohnheim abhängen und am Wochenende etwas zu unternehmen.
 

Blick von Mt Robert	Heiße Quellen in Rotorua

Sofort fiel mir auf, dass ich bei der Belegung der Kurse an der University of Auckland deutlich mehr Freiraum hatte, als ich es an der Universität Greifswald gewohnt war. Ich habe andere Student*innen kennengelernt mit interessanten Kombinationen an Studienfächern, wie Psychologie und Drama oder Musik und Informatik. Viele internationale Student*innen haben sich auch dafür entschieden, einen Maori Kurs zu belegen, um die Kultur näher kennenzulernen. Du kannst dich also frei fühlen, neben deinem Hauptfach auch Kurse in neuen Fächern auszuprobieren. Als „Freemover“ hatte ich hier relativ viel Freiheit, aber wenn das Auslandssemesterprogramm über deine Hochschule in Deutschland läuft, musst du die Fächerwahl mit dieser abklären.

Nun aber zu meiner Kurswahl. Diese läuft wie bereits erwähnt über das SSO-Portal der Universität. Jeder Kurs ist mit einem Kürzel versehen, wie Psychologie mit dem Kürzel „PSYCH“ oder Kriminologie mit dem Kürzel „CRIM“. Die erste Nummer hinter dem Kürzel steht dabei für das Studienjahr, in dem der Kurs absolviert wird. Ich habe mich für zwei Psychologie Kurse und einen Kriminologie Kurs entschieden. Die Psychologie Kurse gehen beide in die Richtung Kognitionspsychologie und heißen „Perception and Cognition“ (PSYCH201) und „Cognitive Science“ (PSYCH302). Sie beinhalten jeweils 3 Vorlesungen pro Woche, mit einer Dauer von je 50 Minuten und eine Laboreinheit, welche nicht jede Woche stattfindet. Das „Lab“ findet ungefähr jede zweite Woche statt. In diesem haben wir Daten erhoben und ausgewertet. Die Auswertungen mussten in Form von Assignments unter dem Semester abgegeben werden. Diese Assignments und die finale Prüfung, am Ende des Semesters, bilden dann die Gesamtnote für den Kurs. Im Fach Kriminologie habe ich mich für einen Einführungskurs (CRIM100) entschieden. Dieser besteht aus einer 2-stündigen Vorlesung und einem Tutorium pro Woche. Auch hier sind 2 Assignments Bestandteil der Gesamtnote. Insgesamt ergibt sich durch die drei Kurse eine relativ volle Vorlesungswoche, welche allerdings nicht zu überladen ist, da die Vorlesungen sehr gestaffelt stattfinden. Zwischen den Vorlesungen bin ich gerne in die Bibliothek gegangen, welche sich ebenfalls auf dem zentralen Campusgelände befindet.

Lernräume auf dem Campusgelände	Science Faculty Gebäude

Mit meiner Kurswahl bin ich insgesamt zufrieden. Der Kriminologie Kurs war sehr interessant und auch die Inhalte der Kognitionspsychologie-Kurse wurden sehr gut von den Professoren vermittelt. Hier hätte ich mir im Nachhinein gewünscht, eventuell noch einen Kurs in einem anderen Fach zu belegen, da es doch einige Überschneidungen gab und ich meine Kurse vielfältiger hätte gestalten können. Jedoch war vor allem der Kriminologie-Kurs eine gute Wahl, da es einige Überschneidungen mit psychologischen Themengebieten gab und ich mein Wissen anders anwenden konnte. Ich kann also definitiv empfehlen, sich bei der Kurswahl auszuprobieren und Kurse aus anderen Interessensgebieten zu belegen.

Mein Semester neigt sich nun dem Ende zu und ich hoffe wir sehen uns zu meinem letzten Blog-Beitrag zum Thema Reisetipps wieder!
Liebe Grüße aus Neuseeland!

Euer Luka